Hier geht es um Kunstsiebdruck, wenn auch nicht immer in purster Vollendung. Die meisten meiner Drucke beruhen auf manuell erstellten oder grafisch bearbeiteten Vorlagen, zumindest halbwegs, da gimp Bildbearbeitung eine Zicke ist und Geduld endlich. Was strukturiert am PC beginnt, entwickelt im Pool ein Eigenleben, schreit nach alternativen Techniken und endet grundsätzlich anders als gedacht. Meist mit Ungenauigkeiten, die dem Anspruch wehtun, sich aber als künstlerisch gewollt wegargumentieren lassen. Die vielfachen Druckstadien mit ihren unterschiedlichen Farben verweigern sich der Reproduktion – insofern sind meine Drucke Einzelstücke, Siebdruckmonotypien.
Perfekterweise ist der Siebdruck ein Chamäleon und billigt großzügig beides, spontane Kunst und komplexe Technik. Die Technikseite beinhaltet das Beschichten des Siebes mit Fotoeemulsion, das Auflegen einer lichtundurchlässigen Vorlage und das Belichten des Siebes mit UV-Licht. Durch das UV-Licht härtet die Emulsion aus, außer an der Stelle, wo die Vorlage gelegen hat. Die hier verbleibende weiche Emulsion wird ausgespült und so entsteht ein Sieb mit einer Schablone. Gedruckt wird, indem mit Hilfe einer Art Schieber Farbe durch die offenen Stellen im Sieb gedrückt wird. Das Museum für Druckkunst Leipzig hat dazu ein schönes Vier-Minuten-Video video produziert, das ich wärmstens ans Herz lege.